Stimme und Emotion (Online-Einführung: 19.11.; 8:30-12:00) 20 FoBi-Punkte
Gesang und Emotion sind eng miteinander verbunden - manche sagen sogar, sie seien Eins. "Wer die Kraft seiner Emotionen zu nutzen versteht, wird besonders berührend singen."
Das Thema "Stimme und Emotion" hat viele Dimensionen und viele Aspekte.
In der Gesangspädagogik geht es z.B. um die Frage, wie ich aus einem Musikstück die jeweiligen Emotionen herauslese und dann stimmlich ausdrücke. Auf der Seite des Sängers geht es aber immer auch um die Frage: wie fühle ich mich? Was machen die Emotionen in der Musik mit mir und meiner Stimme? Können Emotion und Musik einander bereichern oder stehen meine persönlichen Gefühle der Musik im Wege?
Der Mut, Emotionen beim Singen zuzulassen, wird oft dadurch belohnt, dass die Stimme sich in einer weiteren Dimension mit neuen Facetten zeigt. Manche Gefühle, die scheinbar im Weg stehen, können in etwas Konstruktives verwandelt werden, wenn man bereit ist, sich auf sie einzulassen und ihnen zuzuhören. Stabilisierende Interventionen können verhindern, dass private Emotionen die Stimme in ihrer Vielfältigkeit im musikalischen Ausdruck einschränken.
In der Stimmtherapie erleben wir immer wieder, wie Emotionen die Stimme bestimmen, sie u.U. auch verstimmen. Da wir als Stimmtherapeuten in der Regel keine Psychotherapeuten sind, wir es aber immer wieder mit emotionalenEinflüssen auf die Stimme zu tun haben, wird in diesem Seminar aufgezeigt, wie wir unsere Patienten in schwierigen stimmlich-emotionalen Verstrickungen aus Sackgassen heraushelfen können. Interventionen, wie z.B. körperliche Stabilisierungs-Übungen können über manche Hürden hinweg helfen. Hier stehen Psychosomatik und Somatopsyche gleichberechtigt nebeneinander.
Sie können (mindestens) ein Lied, eine Arie oder einen Song auswendig (!) vorbereiten, wenn Sie Interesse an einer individuellen Einzelarbeit im Seminar haben.
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